Die VERBINDUNG VON INDIGENER und CHRISTLICHER Tradition


Die Grundlage dieses Feiertages ist die von den indigenen Völkern Mexikos stammende Vorstellung, dass die Geister der Verstorbenen am „Día de los muertos“ ihre Familien und geliebten Menschen besuchen kommen.

Im Rahmen dieser Mythologie stirbt eine Seele nicht, sondern verweilt am jenseitigen Ort und kehrt jedes Jahr an einem bestimmten Tag auf Besuch ins Diesseits zurück, um dann mit den Lebenden zu feiern.

Der Tod gilt in diesen Kulturen als eine natürliche Phase im des Lebens und wurde nicht als Ende betrachtet.

Nach dem Kalender der Azteken fiel dieser Tag in den Zeitraum zwischen Ende Juli und Anfang August, wurde aber durch die christlichen Priester der Conquista während des 16. und 17. Jhdt. auf Allerheiligen verschoben.


Der Tod gilt in diesen Kulturen als eine natürliche Phase im des Lebens. Die Toten galten noch immer als Mitglieder der Gemeinschaft und wurden im Geiste und in Erinnerungen am Leben gehalten. Während des Día de Muertos kehrten sie sogar zeitweise auf die Erde zurück.
Das Prozedere beginnt am 31. Oktober und erstreckt sich dann über den 1. und 2. November – Allerheiligen und Allerseelen im katholischen Kalender.

Der Día de Muertos, der Tag der Toten, ist KEINE mexikanische Version von Halloween.

Obwohl die beiden Feiertage verwandt sind, unterscheiden sie sich in ihren Traditionen und ihrer Atmosphäre sehr voreinander.

Halloween gilt traditionell als finstere Nacht des Schreckens und Unheils,

während der Día de los Muertos sich über drei Tage in einer Explosion der Farben und lebensbejahenden Freude erstreckt.

Natürlich ist das Thema der Tod, aber der Sinn und Zweck des Ganzen ist es, seine Liebe und seinen Respekt für verstorbene Familienmitglieder zu zeigen.

In Dörfern und Städten in ganz Mexiko stellen Feiernde farbenfrohe Kostüme und Make-up zur Schau, veranstalten Festumzüge und Partys, singen, tanzen und bringen den geliebten Verstorbenen Gaben dar.

ALTÄRE
Das Herzstück der Feierlichkeiten ist der Altar oder Ofrenda, der entweder zu Hause oder auf einem Friedhof aufgebaut wird. Diese Altäre dienen aber nicht der Anbetung: Sie sollen die Geister der Toten im Reich der Lebenden willkommen heißen. Daher sind sie reichlich mit Gaben bestückt – Wasser, um den Durst der langen Reise zu stillen, Essen, Familienfotos und eine Kerze für jeden toten Verwandten. Falls einer der Geister ein Kind ist, findet man womöglich auch Spielzeug auf dem Altar. Studentenblumen sind die beliebtesten Blumen, um den Altar zu dekorieren. Die Blüten, die vom Altar bis zum Grab verstreut werden, sollen die wandernden Seelen zurück zu ihrer Ruhestätte geleiten. Der Rauch aus den Räucherkerzen, welche aus Baumharz gemacht werden, sollen Lob und Gebete übertragen und den Bereich um den Altar herum reinigen.

KOSTÜME
Der Día de Muertos ist eine sehr gesellige Veranstaltung, bei der zu jeder Tages- und Nachtzeit auf den Straßen und öffentlichen Plätzen etwas los ist. Sich selbst als Skelett zu verkleiden, gehört dabei traditionell zum Spaß dazu. Menschen jeden Alters bemalen kunstvoll ihre Gesichter, damit sie Schädeln ähneln. In Anlehnung an Catrina tragen sie dazu Anzüge oder schicke Kleider.

LA CATRINA
Die Hauptfigur ist eine Dame in schwarzen Kleidern mit großem Hut, La Catrina. Sie sieht aus, als käme sie aus besseren Kreisen, was ihr als Skelett aber nicht mehr viel nützt. Der Tod erwischt uns alle, da hilft kein Geld der Welt – das war der ursprüngliche Gedanke ihres Erfinders, des Illustrators José Guadalupe Posada, der sie Anfang des 20. Jahrhunderts als politische Karikatur in die Welt schickte, um sich über die mexikanische Oberschicht lustig zu machen